Kaum ein Bewohner Südamerikas wird mehr gefürchtet als die Anakonda. Wenn die gewaltigste Schlange der Welt ihren Körper um ein Opfer schlingt, gibt es selten Rettung. Kein Wunder, dass sich viele Horrorgeschichten um das Riesen-Reptil ranken.
Eine gigantische Anakonda hat einen Bullen verschlungen - Meldungen dieser Art gibt es immer wieder im ländlichen Südamerika. Dabei überschlagen sich die Rekorde: Von 30-Meter-Tieren ist da die Rede, die ganze Dörfer terrorisieren.
In Wirklichkeit liegen aber nur wenig wissenschaftliche Fakten über die beeindruckenden Reptilien vor. Vor einigen Jahrzehnten setzte die New Yorker Zoologische Gesellschaft deshalb einen Preis von 5.000 Dollar für den Fund einer mehr als zehn Meter langen Anakonda aus - er wurde niemals eingelöst.
- Über die maximale Länge der Riesenschlange gibt es noch immer keine exakten Angaben-
Ein Team aus deutschen Biologen wagt in den Sümpfen Guyanas einen neuen Versuch. Unterstützt von Einheimischen und ausgestattet mit moderner Technik, wollen sie eine möglichst große Riesenschlange aufspüren.
Doch es ist die Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen. Anakondas lieben das Wasser und halten sich oft im Verborgenen auf.
Das Team legt Hunderte von Kilometern zu Fuß, im Geländewagen oder im Boot zurück und setzt viele technische Raffinessen ein: Eine Unterwasserkamera überträgt ihre Bilder auf eine Videobrille, und ein Modellhubschrauber sendet Aufnahmen von weit entfernt liegenden Schlangen. Dabei wird zumindest eines klar: Die wirklich großen Tiere sind stets Weibchen.