Thomas Scheurers Lieblinge haben einen exklusiven Geschmack:
Seine Schlangen fressen nichts anderes als Eier. "Ja und, könnte man denken, Hühnereier gibt es doch an jeder Ecke!" So einfach ist das aber nicht.
Die Eierschlangen, die Thomas in seinem Keller hält, brauchen Tauben oder Wachteleier, alles andere wäre viel zu groß. Und so betreibt der Mann aus Harsefeld gleich mehrere Gefrierschränke, um seine ungewöhnlichen Tiere satt zu bekommen.
Und da das Auge bekanntermaßen mit isst, hat Thomas in jedem Becken ein kleines Nest aufgebaut, in dem er das Futter für die afrikanischen Schlangen artgerecht anrichtet.
In ihrer eigentlichen Heimat machen sich die Schlangen nämlich nach Einbruch der Dunkelheit über die Nester der Vögel her, und das ist dann ein einzigartiges Schauspiel.
Momentan hat der engagierte Schlangenzüchter aber ein ganz anderes Problem:
Seine Nachzuchten vertragen nur ganz besonders kleine Eier:
Zwölf Millimeter lang dürfen die nur sein. Es beginnt eine hektische Suche.
Labyrinthartige Höhlen, plötzliche Überflutungen, Fledermäuse und eine hohe Konzentration an Kohlendioxid halten Brady Barr nicht von seiner Suche nach einer 6 Meter langen Phyton ab.
Um sich auf die Gefahren, die in Indonesien auf ihn warten, vorzubereiten, besucht er die Bracken Höhle in Texas. Sie ist das Zuhause von 20 Millionen Fledermäusen, die mit jedem Atemzug langsam den Kohlendioxidgehalt in der Höhle ansteigen lassen.
Für seinen Abschied hat sich Tierfilm-Star Sir David Attenborough etwas ganz Besonderes ausgesucht: er erfüllte sich einen langgehegten Wunsch und zeigt in seinem letzten Filmprojekt das geheimnisvolle Leben von Reptilien und Amphibien wie nie zuvor.
Mit neuesten Kameratechniken lassen sich Einblicke in das Verhalten der wechselwarmen Tiere gewinnen, die viele Mythen ins Wanken bringen. Mit Wärmebildkameras, die normalerweise für medizinische Diagnosen benutzt werden, wird der komplizierte Temperaturwechsel der Tiere, die auf Energie der Sonne angewiesen sind, anschaulich in Bilder umgesetzt.
Endlich kann man sehen, worüber man sonst nur lesen konnte. Seit über 200 Millionen Jahren bevölkern kaltblütige Tiere erfolgreich unseren Planeten, und das, obwohl sie angeblich primitiv, langsam und einzelgängerisch sind.
Noch nie gezeigte Verhaltensweisen beweisen die Tiere sind sozial, schlau und gefühlvoll, genau wie Säugetiere oder Vögel. Schlangen erzeugen häufig Ekel, und doch ist ihr Körperbau ein Beispiel für ökonomisches Design. Ihnen fehlen Beine und erst dadurch können sie überall fortbewegen unter der Erde, über Stock und Stein, im Wasser, auf Bäumen und sogar durch die Luft - immer mit Leichtigkeit und Eleganz. Schlangen haben sich von einfachen, beinlosen Echsen in einen der höchst entwickelten Räuber der Erde verwandelt.
Obwohl Gift eine sehr effektive Waffe ist, setzen Schlangen ihren Giftbiss nur ungern ein, weil sie selbst dabei verletzt werden können. Rivalisierende männliche Königskobras haben ein Ehrenabkommen untereinander, damit sie niemals ihren tödlichen Biss einsetzen.
Stattdessen stellen sie sich aufrecht, bewegen sich rhythmisch hin und her und versuchen den Gegner umzuwerfen.
Kettennattern fressen andere Schlangen, wollen sie sich paaren, muss das Männchen das Weibchen erst beruhigen. Es legt sich neben sie und vibriert.
Ein Erfolgsgeheimnis von Schlangen sind ihre ausgeprägten Sinne. Die blinde Tigerschlange in Australien jagt ihre Beute ausschließlich per Geruchssinn.
Die Königsschlange erriecht sogar, wann Krebse sich häuten. Weich und ungeschützt lassen sie sich dann viel leichter fressen als mit harter Schale.
David Attenborough ist ein Schlangenfan: Diese hoch intelligenten Lebewesen setzen sich mit Gewandtheit und Anmut über die alltäglichen Herausforderungen, die das Leben an sie stellt, hinweg.