Die Natur bietet viele giftige Substanzen, die medizinisch dosiert heilend wirken. Die Pharmaindustrie ist ständig auf der Suche danach, um sie einzusetzen und zu vermarkten.
So auch im gezeigten Beispiel aus dem brasilianischen Regenwald. Gift - man fürchtet sich davor, aber es beflügelt auch die Fantasie. Eines der prominentesten Giftopfer in der Weltgeschichte ist Sokrates.
Er trinkt den Schierlingsbecher und stirbt qualvoll. Schierling in medizinischer Dosis jedoch, wurde lange Zeit als Heilmittel bei Erkrankungen der Atmungsorgane eingesetzt.
Ähnlich verhält es sich mit der Tollkirsche oder dem Fingerhut. "Allein die Dosis macht, dass ein Ding kein Gift ist", stellte Paracelsus im 16. Jahrhundert fest. Für Gifte aus der Natur stimmt diese Regel bis heute.
Weltweit gibt es noch genau 6.200 Amphibienarten, deren Gifte potenzielle Heilquellen sind. Doch den Forschern läuft die Zeit davon. Ein Drittel aller bekannten Amphibien ist vom Aussterben bedroht.
Mit jeder verschwundenen Art gehen lebensrettende Medikamente verloren. Die Vernichtung des Regenwaldes, die Klimaveränderung und die weltweit verwendeten Chemikalien beschleunigen das Artensterben.
Jeden Tag verschwinden 150 Tier- und Pflanzenarten für immer von unserem Planeten. Ein unwiederbringlicher Verlust - auch für die Gesundheit vieler Menschen.