Das Giftinformationszentrum Erfurt fordert ein Verbot der Haltung von exotischen Tieren
Das Giftinformationszentrum in Erfurt, zuständig für die Länder Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, fordert doch tatsächlich ein Verbot der Haltung exotischer gefährlicher Tiere in privaten Haushalten. Grund hierfür sei angeblich die stetig steigende Zahl von Unfällen.
Experten sind der Meinung, dass exotische Tiere, wie beispielsweise Skorpione, nicht als Haustier gehalten werden sollen. Im Giftnotzentrum Erfurt seien bereits in diesem Jahr sieben Unfälle registriert, so der Leiter des Giftnotzentrums, Helmut Hentschel. Gewöhnlich verzeichne man zwischen 10 und 50 Vorfälle jährlich. Der Grund hierfür sei meist die mangelnde Sachkunde der jeweiligen Halter, denn Vogelspinnen, giftige Schlangen oder Skorpione, sind nun mal keine Katzen oder Hunde.
Hentschel rechnet weiterhin mit ansteigenden Unfallzahlen, gerade weil sehr viele Exoten im Internet angeboten werden. Er sieht den Gesetzgeber in einer Vorsorge- und Fürsorgepflicht.
Das Land Thüringen selbst jedoch, sieht keinen Bedarf zur Handlung, denn ein Verkaufsverbot würde gleichzeitig einen erheblichen Eingriff in die persönliche Freiheit bedeuten.
In Hessen allerdings, besteht bereits seit zwei Jahren eine Verbotsliste für gefährliche Exoten, nachdem dies im hessischen Landtag debattiert und dann auch beschlossen wurde.
Auf dieser Liste erscheinen jedoch zum Teil Tierarten, worüber nur geschmunzelt wird, dass diese als „gefährliche Tiere“ eingestuft werden.
Herr Hentschel sollte sich im Klaren darüber sein, dass ein Haltungsverbot gleichzeitig auch einen Rückschritt in puncto Artenschutz bedeuten würde, wird doch gerade von Artenschutz-Organisationen und Vereinen dafür plädiert, aufgrund der Bedrohung vieler exotischer Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum, die jeweiligen Arten durch Nachzuchten zu erhalten.
Immer mehr Arten werden unter strengen Schutz gestellt und deren Einfuhr verboten, was auch vollkommen korrekt ist. Doch irgendwann sind viele von ihnen vollkommen ausgestorben und ausgerottet und man kann sich nur noch anhand von Bildern an diese Tiere erinnern, wenn die Haltung in Terrarien verboten wird. Die von Herrn Hentschel angegebene Spanne der jährlichen Unfälle mit einer Anzahl zwischen 10 und 50, erscheint etwas sehr ausschweifend und überaus großzügig erwähnt. Allerdings sollte der jeweilige Halter doch schon über die erforderliche Sachkunde verfügen und dies auch anhand von Lehrgängen und evtl. auch Prüfungen nachweisen können.“