Für Geckos sind dank ihrer besonderen „Klebefüße“ auch glatte Wände kein Hindernis. Nun haben Wissenschaftler herausgefunden, dass die außergewöhnlichen Echsen in der Lage sind, die Haftung ihrer Füße an- und abzustellen.
Wie die Wissenschaftler Anthony Russell von der Universität im kanadischen Calgary und Timothy Higham von der Clemson University im US-Bundesstaat South Carolina im Fachmagazin „Proceedings of the Royal Society B“ berichteten, wird die Klebefähigkeit der Füße erst ab einer bestimmten Steigung aktiviert.
Bei ihrem Experiment mussten sechs Mauergeckos über eine Acrylglasplatte sowie eine mit Schmirgelpapier bedeckte Platte laufen. Bei einer Steigung von 10% setzte die Hälfte der Mauergeckos ihre Haftfähigkeit ein. Bei 30% entschieden sich schließlich alle Tiere dafür, von ihren Klebefüßen Gebrauch zu machen. Die Bodenbeschaffenheit spielte für die Aktivierung der Superhaftung offenbar keine Rolle, selbst wenn der Gecko durch die Haftwirkung verlangsamt wurde.
Scheinbar registrieren die Geckos durch eine Veränderung der Körperhaltung die Steigung und werden ab einem bestimmten Schwellenwert dazu veranlasst, ihre Fußstellung zu verändern. Die feinen Härchen bekommen so stärkeren Bodenkontakt und durch die sogenannte Van-der-Waals-Kraft haften die Füße der Geckos wie angeklebt auf der Oberfläche.