Im Tal der Echsen und Schlangen - Der Donaudurchbruch bei Passau
Das Donautal am Südrand des Bayerischen Waldes bietet eine einzigartige Vielfalt an Lebensräumen auf engstem Raum.
Besonderes Augenmerk liegt auf der Beobachtung von Smaragdeidechse und Äskulapnatter. Bis zu 300 Meter hat sich unterhalb von Passau die Donau im Laufe von Jahrtausenden in die aus Granit und Gneisen aufgebauten Ausläufer des Bayerischen Waldes eingetieft.
Die steil aufragenden Leiten (Talhänge) am linken Ufer bilden den Südrand des Bayerischen Waldes. Auf der rechten Seite geht das Mittelgebirge in den österreichischen Sauwald über.
Doch nur die wenigsten Besucher wissen, dass dieses Tal aufgrund seiner Tier- und Pflanzenwelt einzigartig in Deutschland ist. Das milde Klima und die hohe Sonneneinstrahlung auf den Leiten bieten ideale Voraussetzungen für eine Vielzahl seltener, Wärme liebender Pflanzenarten.
Die schwer zugänglichen Leiten sind zum größten Teil von artenreichen Laub- und Mischwäldern bedeckt. Man hat hier allein 29 Baumarten gezählt. Die unterschiedlichen Lebensräume der Leiten, von trocken-heißen Felsbereichen bis hin zu kühl-feuchten Bachschluchten, spiegeln sich auch in einer artenreichen Tierwelt wider:
So zeichnen sich die Donauleiten durch das Nebeneinander von typischen Berglandbewohnern und Wärme liebenden Südländern aus. Landesweit einzigartig ist das gemeinsame Vorkommen von sieben der neun einheimischen Eidechsen- und Schlangenarten. Darunter befinden sich sogar zwei besonders seltene, aus Südeuropa stammende Arten:
Die Smaragdeidechse und die Äskulapnatter. Die Äskulapnatter wurde zum Tier des Jahres 2000 ernannt, um auf ihre starke Gefährdung hinzuweisen.
Die Lebensgewohnheiten dieser beiden Wahrzeichen der Donauleiten werden im Verlauf eines Jahres beobachtet. Die ausgedehnten Wälder sind auch das Jagd- und Brutrevier von seltenen Vögeln wie dem Schwarzstorch.
Und in einigen der tiefen Bachdobel brütet die scheue Wasseramsel. Seit 1986 sind diese Donauleiten von der Dreiflüssestadt Passau bis zur Landesgrenze bei Jochenstein Naturschutzgebiet.
Natürlich endet dieses Naturparadies nicht an der Landesgrenze. Vielmehr erstreckt sich diese einzigartige Tier- und Pflanzenwelt noch etwa 30 Kilometer weiter flussabwärts bis etwa nach Linz.