Hallo Wollte mal meine neue Erungenschaft vorstellen. War Heute bei einem Freund wo Knirpsmäuse züchtet, er hat mir eine Zuchtgruppe 1.4 mitgegeben. Hier mal ein paar Sätze und Daten über diese kleinen Racker!!!
Handhabung
Knirpsmäuse sind keine Kuscheltiere. Überhaupt sollten Sie es nach Möglichkeit vermeiden, die Tiere anzufassen. Aufgrund ihrer geringen Größe können Sie den Tieren bei unsachgemäßer Behandlung leicht innerliche Verletzungen zufügen. Zum Umsetzen können Sie die Tiere mit einer Transportbox oder Schachtel einfangen. Für die Geschlechterbestimmung setzen Sie die Tiere am besten in eine durchsichtige Transportbox und betrachten sie von unten. Beim Tierarzt wird das Handling aufgrund der geringen Größe der Tiere schwierig. Für genauere Untersuchungen, sollten Sie die Tiere im Nackengriff fassen. Das erfordert bei den kleinen Tieren allerdings etwas Feingefühl und Übung, um sie nicht zu verletzen. Verzichten Sie auf Berührungen der Tiere, wenn diese nicht unbedingt notwendig sind und benutzen Sie zum Betrachten der Tiere in der Praxis ebenfalls eine durchsichtige Transportbox.
Haltung
Da Knirpsmäuse wirklich winzige Tiere sind, lassen sich viele Halter dazu verleiten zu glauben, die Tiere bräuchten nicht viel Platz. Manche Quellen gehen für 2 bis 5 Tiere von Gehegemindestmaßen zwischen 30x30x40cm und 60x30x30cm aus. Für die flinken, sehr bewegungsfreudigen Nager ist das jedoch zu wenig. Für bis zu 5 Tiere sollte das Gehege mindestens 80x50x50cm groß sein. Größere Gruppen fühlen sich erst ab einer Gehegegröße von 100x50x50cm wohl. Geeignet für die Haltung von Knirpsmäusen sind Aquarien, Terrarien und Selbstbauten. Bei Selbstbauten sollten Sie auf die im wahrsten Sinne lückenlose Verarbeitung achten, da die Tiere auch durch kleine Ritzen passen. Als Drahtgeflecht zum Bespannen ist Maschendraht mit einer Maschenweite von 0,6cm geeignet. Terrarien haben den Vorteil, dass Sie nicht wie ein Raubtier von oben auf die Tiere greifen müssen, sie lassen sich aber oft nicht sehr hoch einstreuen. Das können Sie aber im Aquarium tun. Hier müssen Sie allerdings wie ein Beutegreifer von oben auf die Tiere fassen, was Streß für diese bedeutet. Die Temperatur im Gehege sollte 20 bis 25°C betragen. Bei Terrarien und Aquarien können Sie bei Bedarf kleine Heizmatte (z. B. Thermolux 7 Watt) unter einer Ecke des Geheges legen. Eine Nachtabsenkung der Temperatur ist nicht unbedingt notwendig, fördert aber natürlichen Rhythmus. Achten Sie darauf, dass die Heizkraft der Matte der Größe des Geheges angepasst ist, da sonst die Gefahr der Überhitzung besteht.
Winzig, aber oho Die Einstreu aus Kleintierstreu und Heu oder auch anderen Untergründen wie Erde oder Kokoshumus, die Gangbauten erlauben, sollte zwischen 10 und bis 20 cm hoch aufgeschüttet sein, so dass die Tiere darin ihre Gänge und Wohnhöhlen anlegen können, denn wider manche Quellen graben die Tiere recht gern. Auch Erde wird als Untergrund gern angenommen. Sie muß immer leicht feucht gehalten werden. Achten Sie daher darauf, dass die Tiere trockene Rückzugsflächen finden. Bei der Einrichtung sind Ihrer Phantasie kaum Grenzen gesetzt. Verwenden können Sie für Verstecke Gegenstände aus allen möglichen Naturmaterialien, wie etwa Kork, Blumentöpfe, Kokosnüsse, Nagerhäuschen, o.ä. Dinge. Auch ein Sandbad wird gern, wenn auch oft als Toilette, angenommen. Zum Baden wird es nicht genutzt, da Knirpsmäuse ihr Fell nicht mit Sand pflegen. Bieten Sie den kleinen Nagern Äste und Korkröhren an, zeigen sie sich mitunter deutlich kletterfreudiger, als man ihnen gemeinhin nachsagt. Außerdem gehören mindestens zwei Futternäpfe, für jede Futtersorte einer, sowie ein Wassernapf und/oder eine gut nachlaufende Wasserflasche zur Grundausstattung. Möchten Sie Wasserflaschen anbieten, so bedenken Sie, dass die kleinen Tiere die Kugeln von Kugeltränken nicht bewegen können, da diese für sie zu schwer sind. Es bietet sich also eine Nippeltränke aus Glas an. Überprüfen Sie regelmäßig, ob diese auch ordnungsgemäß nachläuft, um Wassermangel und seinen Folgen, wie etwa Kannibalismus zu Flüssigkeitsgewinnung, vorzubeugen. Wenn Sie möchten, können Sie das Gehege bepflanzen. Wollen Sie es dauerhaft komplett begrünen, sollte das Gehege sehr groß sein und Sie sollten nur wenige Tiere halten, da die Nager die Vegetation sonst über kurz oder lang komplett zerstören. Eine Alternative sind Pflanzen in Hydrokultur. Hier sollten sie den Topf vergittern, da sich die Tiere sonst zwischen den Wurzeln gern einnisten. Topfpflanzen haben zudem den Vorteil, dass Sie sie zeitweise aus dem Gehege entfernen können, damit sich die Pflanzen erholen. Zur Bepflanzung geeignet sind beispielsweise Grünlilie, Hibiskus, Schilf, Hafer und andere Getreide, Gemeiner Beifuß, Stacheldistel oder Gemeines Knaulgras. Achtung, neue Topfpflanzen können mit Insektiziden und oder Dünger behandelt sein. Duschen sie diese Pflanzen daher gründlich ab und pflanzen Sie sie um. Wenn Sie Ihre Tiere in einem Terrarium oder Aquarium halten, achten Sie dabei auf ausreichend große Lüftungsflächen bei der Bepflanzung. Sonst sammeln sich nachts Wasser und Kohlendioxid und stauen sich im Gehege. In Volieren oder anderen Eigenbauten mit großen Gitterflächen entfällt dieses Problem.
Ernährung
Knirps frißt getrocknete Insekten Je kleiner ein gleichwarmes Tier ist, umso höher ist sein Energiebedarf in Relation zur Körpermasse. Für die winzigen Knirpsmäuse bedeutet das, dass sie sehr schnell verhungern können. Sie müssen also immer ausreichend Futter zur Verfügung stellen. Schon kurze Phasen von Futtermangel können fatale Folgen haben. Als Grundfutter eignet sich eine Mischung aus Exotenfutter, Unkrautsamen, Grassamen, Wildsaaten und anderen Feinsämereien. In diese Basis können Sie auch geringe Mengen Kräuter, getrocknetes Gemüse oder größere Saaten wie Kürbiskerne und größere Getreide mischen. Achten Sie jedoch darauf, nicht zu viele fettreiche Sämereien zu verfüttern. Sie können die Tiere ihr Futter auch erarbeiten lassen, indem Sie Hirsekolben, -rispen oder Fruchtstände von Gräsern anbieten. Diese werden gern angenommen. Heu und getrocknete Gräser werden primär zum Nestbau verwendet, in kleineren Mengen fressen es die Mäuse aber auch. Wegen ihres Ballaststoffgehaltes sollten Sie sie also auf alle Fälle mit anbieten. Die meisten Knirpsmäuse mögen Grünfutter wie Gemüse und sonstiges Frischfutter. Geben Sie eher wenig Obst. Anbieten können Sie es trotzdem, da die Ernährungsgewohnheiten der Tiere saisonalen Schwankungen unterliegen und die Präferenzen der Tiere sich unter Umständen radikal ändern können. Unverzichtbar ist auch das Eiweißfutter, das Sie den Tieren in Form von lebenden oder getrockneten Insekten anbieten können. Geeignet sind beispielsweise Mehlwürmer, Heimchen, kleine Engerlinge, Käfer und Heuschrecken. Fehlt den Tieren die Eiweißkomponente im Futter ganz oder füttern Sie zu wenig, kommt es zu einem Proteinmangel, der sich durch Anfressen der Ohren und Schwänze bei erwachsenen Tieren und dem Fressen ganzer Jungtiere äußern kann. Eine permanente Wasserquelle muß den Tieren immer zugänglich sein, da ihr Stoffwechsel so schnell ist, dass sie auch bei kurzzeitigem Mangel an Wasser organische Schäden davontragen können. Zudem töten die Tiere bei Wassermangel schnell Artgenossen, um aus ihnen die lebensnotwendige Flüssigkeit aufzunehmen.